Nachhaltiges Wasserwirtschaften: Traditionelles Holzboot selber bauen 2021
Aktualisiert: 7. Sept. 2022
In der Woche vom 25.10.- 31.10.2020 fand für eine kleine Gruppe von Teilnehmenden zwischen 16-25 Jahren, in Rastatt im Schwarzwald, das dritte Workcamp zum Thema „nachhaltiges Wasserwirtschaften“ statt. Ziel der Woche war es Orientierung bei der Berufswahl für grüne und nachhaltige Berufsmöglichkeiten zu bekommen. Um das Berufsfeld Wasser bestmöglich erlebbar zu machen, durften die Teilnehmenden zusammen mit einem der letzten Holzbootbauer am Rhein ihr eigenes traditionelles Holzboot bauen. Das Holzboot wurde am Ende der Woche zu Wasser gelassen, sodass die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, das selbst gebaute Boot in Aktion zu erleben.
Traditionelles Handwerk trifft wissenshungrige Jugendliche Der Bau des traditionellen Holzbootes wurde von Heiko Kircher begleitet, ein Schreinermeister in vierter Generation, der die Jugendlichen mit seiner offenen Art für das Handwerk zu begeistern wusste. Zu Beginn der Woche gab es eine Führung durch seine Werkstatt, die zeitweise einem Museum glich. In der Werkstatt standen alte Maschinen, mit denen schon sein Urgroßvater gearbeitet hatte. Für den Bau des Holzbootes, das die Jugendlichen während dieser Woche gebaut haben, wurde jedoch auf moderne Maschinen und Werkzeug zurückgegriffen, die wesentlich einfacher zu bedienen waren. Somit konnten die Jugendlichen selbst anpacken. Am ersten Arbeitstag wurden die Jugendlichen in das Handwerk eingeführt, die Bauteile des Bootes zu Recht gelegt und die Stellen für Schreibarbeiten etc. markiert, um am nächsten Tag mit dem Zusammenbauen anfangen zu können. In den nächsten Tagen wurden die Teile zusammengeschraubt oder genagelt. Dazu musste das Boot stark eingespannt werden um die Biegung im Bug hinzubekommen. Als das Boot in seiner Grundform fertig war, wurden Feinarbeiten wie das Schleifen von den Außenkanten vorgenommen. Zudem wurde das Holz lackiert. Zum Ende haben die Teilnehmenden dann noch die Ruder ausgearbeitet und eine Kette am Boot befestigt. Das Boot wurde „Grünblick 2020“ getauft und trägt diesen Namen jetzt an der vorderen Außenseite auf einem von den Teilnehmenden selbst geschnitzten Holzschild.
Ausfahrt mit einem Berufsfischer Nach einigen theoretischen Inputs zum Thema Fischzucht und dem Besuch eines Museums, in dem sich alles um das Berufsfeld des Fischers dreht, ging es am dritten Tag für die Jugendlichen zusammen mit einem Berufsfischer aufs Wasser. Eingepackt in Schwimmwesten wurden den Teilnehmenden die Grundlagen des Berufes vom Auswerfen der Netze über das Verhalten der Fische bis hin zum konkreten Arbeitsalltag vorgestellt. Für einige der Jugendlichen, die zum Zeitpunkt des Projekts ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvierten und für diese Woche freigestellt wurden, war die Ausfahrt eine sehr spannende und praktische Ergänzung.
Online-Besichtigung eines Wasserkraftwerkes Um die volle Breite der Berufsmöglichkeiten rund ums Wasser abzudecken, bekamen die Teilnehmenden eine Führung durch ein Wasserkraftwerk der ENBW. Corona bedingt wurde die Führung online durchgeführt. Dank moderner Technik konnten die Jugendlichen so einen Einblick in das Kraftwerk bekommen. Die Teilnehmenden konnten einem Mitarbeiter des Kraftwerkes, der zu diesem Zeitpunkt vor Ort war, Fragen stellen und bekamen so exklusive Einblicke in den Arbeitsalltag vor Ort.
Das Boot wird zu Wasser gelassen Am fünften Tag wurde das fünf Meter vierzig lange Boot endlich fertiggestellt und war zur Freude der Jugendlichen bereit für die erste Ausfahrt. An einer ruhigen Stelle am Altrhein wurde das Boot vorsichtig zu Wasser
gelassen. Die Teilnehmenden waren sichtlich stolz auf das Ergebnis und hatten nun die Möglichkeit, mit ihrem selbst gebauten Boot eine kleine Tour auf dem Wasser zu machen.
Wandercoaching am Wasser Nachdem am ersten Tag durch den SDG Workshop bereits die ersten Impulse gesetzt wurden, die die Teilnehmenden dazu animierte, sich mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen, ging es im Wandercoaching am letzten Tag darum, sich ganz konkret mit dem eigenen Lebensweg zu beschäftigen. Das professionelle Coaching zielte darauf ab, den Teilnehmenden ihre persönlichen Wünsche und Potenziale, unabhängig von alltäglichen Einflüssen (Schule, Eltern und soziales Umfeld) zu verdeutlichen. So bekamen die Teilnehmenden abschließende Impulse bezüglich ihrer Berufsorientierung sowie eine konkrete Anleitung für die nächsten Schritte zurück im Alltag. Passend zum Thema der Woche wurde das Wandercoaching in einer traumhaften Umgebung von Auenwäldern und dem Rhein durchgeführt. Ein guter Ort um sich unabhängig von alltäglichen Herausforderungen und Einflüssen, mit dem weiteren individuellen Weg auseinanderzusetzen.













