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Nachhaltiger Konsum 2021

Vom 17.-24. November fand für 14 Teilnehmende das erste Präsenz Workcamp zum Berufsfeld Konsum auf der Hopfenburg in Münsingen statt. Das Biosphärengebiet der schwäbischen Alb bot ein abwechslungsreiches Programm an regionalem Unternehmertum und nachhaltigen Initiativen, die den Jugendlichen praxisnahe Einblicke in nachhaltige Berufsmöglichkeiten im Themenfeld Konsum ermöglichte.


Modell-Region Biosphärengebiet

Der Vormittag startet mit einem kurzen Einblick in die Modell-Region Biosphärengebiet Schwäbische Alb und einem ersten Gedankenaustausch zu den 17 Nachhaltigkeitszielen. Ziel des ersten Workshopteils war, die 17 SDG in Bezug zum eigenen Umfeld der Teilnehmer zu bringen. In Kleingruppen wurden 2-3 SDG näher beleuchtet und Zusammenhänge aufgezeigt.

Am Nachmittag wurde es digital. Die TeilnehmerInnen bekamen die Aufgabe mit Hilfe der APP „Actionbound“ und ausgewählten SDG ein interaktives „Geländespiel“ zu entwickeln und im Anschluss allen TeilnehmerInnen zum Spielen zur Verfügung zu stellen. Durch Recherche und aktive Ideenentwicklung entstanden so in Kleingruppen kreative Aufgabenbausteine zu verscheidenden SDG, die mit viel Freude und Ehrgeiz von allen gespielt wurden. Erkenntnisgewinn sehr hoch!


Regionalmarken und Ihre Bedeutung- Besuch im Biosphärenzentrum

Von Herrn Rainer Striebel / RegionalVermarktung BG, bekamen die TeilnehmerInnen einen ersten beruflichen Einblick und Aufgabenstellung der Biosphärengebiets-MitarbeiterInnen und der Bedeutung der Regionalvermarktung am Beispiel der Regionalmarke „Albgemacht“. Im offenem Gedankenaustausch wurden Herausforderungen, Strategien, Kooperationen der Regionalmarke mit den TeilnehmerInnen besprochen.

Im Anschluss übernahm Herr Jochen Rominger / Pädagogische Arbeit BZ, am Beispiel der „Alblinsen“ den Weg von der Idee bis zur Vermarktung eines nachhaltigen und regionalen Lebensmittel. Die TeilnehmerInnen durften in einem kleinen Kochkurs aus Alblinsen (Linsen-Burger), Lammfleisch-Probiererle, Apfelmus, Lautertaleis… selbst herstellen und verköstigen.

Der Nachmittag stand im Zeichen nachhaltiger Fleischproduktion und Vermarktung.

Johanna und Jonas Henniger / Schäferei Henniger erläuterten zunächst in einer Präsentation die Entstehungsgeschichte, Herausforderungen und den Idealismus ihrer jungen Schäferei. Und, warum Lammfleisch für das Biosphärengebiet eine hohe Bedeutung zum Erhalt von Lebensräumen wie Magerwiesen, Heideflächen und der Artenvielfalt beiträgt.

Höhepunkt des Nachmittag war der Besuch bei der Herde auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz und der Erkenntnis, dass jeder Einzelne etwas zu unserem nachhaltigen Gewohnheiten beitragen kann.

Im Abendprogramm wurde der prämierte Filme „Danke für den Regen“ gezeigt. In diesem Film greift ein kenianische Bauer Kisilu Musya erstmals zur Kamera und beginnt das Leben seiner Familie, seines Dorfes und die desaströsen Auswirkungen des Klimawandels zu filmen. Dieser Film wurde vom NaturVision FilmFestival bereitgestellt.


Regionale Vermarktung: Wolle und „Globaler Begleitungskonsum“

Der Besuch im „Wollwerk im BT17“ brachte den TeilnehmerInnen, erläutert durch die Mitbegründerin Christiane Bischoff, viele Einblicke in die aktuelle und vergangene Verarbeitung von Wolle. Welche Herausforderungen an die verschiedene berufliche Ausrichtungen in Zusammenhang mit Wolle (Verarbeitung, Logistik, Marketing, Vermarktung) gerichtet sind und dem lokalen Wunsch, dass Menschen sich aufmachen und neuen Wege zur Wertschätzung und Anwendung von heimischer Wolle erarbeiten.

„FashionFuture“ zeigte am Nachmittag, vertreten durch den Referenten Andreas Wenzel, die globalen Auswirkungen unseres aktuellen Kleidungskonsum und kurze Einblicke in die Welt der der Kleidungsproduktion. In Kleingruppen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit den Möglichkeiten des nachhaltigen Kleidungskonsum, den nachhaltigen Mode Label und Gedanken zum eigenen Kaufverhalten.

Das Abendprogramm war KREATIV, Upcycling in Form von Bienenwachstüchern und Filz/ Stoff Kombinationen gaben den eigenen Ideen freien Raum. Unterstützt wurden die TeilnehmerInnen durch die Filzerin Christiane Ludwig-Wolf.


Globales, nachhaltiges Lernen

Beim Vormittagsbesuch im EPiZ (Entwicklungspädagogische Informationszentrum in Reutlingen) erlebten die TeilnehmerInnen mit Hilfe verschiedener Aktionsspiele „Das Bild des Anderen“, „Weltspiel“ globale Zusammenhänge zu verstehen. Welche Aufgaben und Ziele durch das EPiZ unterstützt werden und welche Möglichkeiten es z.B. nach einem Auslands-FÖJ bestehen. Der Ort für das Mittagessen würde von den TeilnehmerInnen mit Hilfe der „Karte von Morgen“ das nächstgelegene, nachhaltige Restaurant zum EPiZ zu finden und den Weg dorthin über die Karte zu navigieren. Ausgewählt wurde das Inklusions Cafe „Kaffeehäusle“ der Lebenshilfe, Reutlingen. Hier wurden die Gäste mit einem veganen Mittagsessen verwohnt. Im Anschluss konnten die TeilnehmerInnen mit Unterstützung des GWÖ-Referenten Johannes Dolderer in die Zusammenhänge des aktuellen und einem nachhaltigen Wirtschaftssystems spielerisch erkunden. Im Anschluss wurden Fragen wie: wie würde sich unser Konsum verändern, wenn alle Einflussfaktoren in die Preisgestaltung einberechnet würden? Was würde dies für uns Alle bedeuten? Was ist eine Gemeinwohlbilanz? Und wie beeinflusst mein Kaufverhalten den nachhaltigen Wandel?

Spannende Themen die leider nicht bis in alle Tiefe diskutiert werden könnten, da die Zeit für diese Thema starkes Interesse bei den TeilnehmerInnen geweckt hat, jedoch die ÖPNV-Verbindungen zurück auf die Alb ein zeitliches Limit setzen mussten.


Kreativ Workshop - Wie erreicht man nachhaltigen Wandel im ländlichen Raum

Nachhaltigkeit ist in allen Medien und aller Munde, aber wie bekommt man Kreativität und Aktivität auch im ländlichen Raum an die Mitmenschen. Am Beispiel des aktuell in der Gründungsphase befindlichen Verein „RegiNa – RegionalNachhaltig“ stellte Michael Zoeller die Herausforderungen zur Bildung eines regionalen, nachhaltigen Netzwerk, vor. Menschen aller Altersgruppen sind im ländlichen Raum sehr schwer für das Thema Nachhaltigkeit zu erreichen.

Im ersten Teil des Workshop ging es darum, losgelöst von jeglichen Einschränkungen Ideen zum Erreichen und Einbinden der Region zu entwickeln. Eine Ideensammlung aus einem Theaterstück zu nachhaltigen Themen, Mitmach-Werkstatt, Kommunikationsmobil, Marktplatz, Nachhaltigkeitsfest, Postkartenaktion, Schulprojektwochen sind Beispiele. Im zweiten Teil wurden aus ausgewählte Ideen, kreativ, anschauliche Objekte. So Entstand der Entwurf eines gemeinschaftlichen Nachhaltigkeitstheaters und eines Nachhaltigkeitsfests.


Wandercoaching

Der letzte Workcamp-Tag, war erfüllt von Erwartung an das Wandercoaching. Die TeilnehmerInnen wurden von zwei professionellen Wandercoaches Julia und Marko von movingmountains.eu in der Gesamtgruppe auf den Tag eingestimmt. Gestartet wurde mit einer gemeinsamen Meditationsübung. Dann ging es auf eine knapp 3 stündige, geführte Wanderung, zu der sich die Teilnehmenden paarweise auf den Weg machten. Ziel; mit Hilfe des Peer-to-Peer- Coachings über eigene Stärken, Schwächen und Talente zu reflektieren und auszutauschen. Mithilfe verschiedener Fragestellungen wurden die Teilnehmenden so näher an die Kernfrage der Woche herangeführt „Wie sieht mein persönlicher beruflicher Lebensweg aus?“. Das professionelle Coaching zielte zudem darauf ab, den Teilnehmenden ihre persönlichen Wünsche und Potenziale, unabhängig von alltäglichen Einflüssen (Schule, Eltern und soziales Umfeld) zu verdeutlichen. So bekamen die Teilnehmenden abschließende Impulse bezüglich ihrer Berufsorientierung sowie eine konkrete Anleitung für die nächsten Schritte zurück im Alltag.



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